Wie ist eigentlich eine Hochzeit in Indien?

Hochzeit in Indien

Bollywood zeigt Indien als buntes Land mit einer lebenslustigen Bevölkerung. Genauso stellen sich die meisten Menschen in den westlichen Staaten auch eine traditionelle Hochzeit auf dem Subkontinent vor und immer mehr Paare entscheiden sich auch in Deutschland dafür, die eigene Hochzeit mit Elementen dieser fremden Kultur zu bereichern. Doch was passiert eigentlich auf einer indischen Hochzeit?

Die typische indische Hochzeit

Die typische indische Hochzeit gibt es dabei gar nicht. Vielmehr können sich Rituale regional sehr stark unterscheiden und gerade die soziale Stellung des Paares hat großen Einfluss auf die Festlichkeiten. Zwar gibt es das Kastensystem heute nicht mehr offiziell, doch gerade im ländlichen Raum wird dadurch nicht nur der Partner, sondern auch die Zeremonie selbst bestimmt. Juristisch ist ebenfalls keine klare Vorgehensweise festgesetzt.

Fast immer wird das Schultertuch des Bräutigams mit dem Sari der Braut verknotet, um ihre Verbundenheit zu demonstrieren und unverzichtbar ist das Saptapadi, was auf deutsch Sieben Schritte bedeutet und bei dem das Paar sieben mal ein Feuer umrundet, das das Göttliche repräsentieren soll.

Heirat in IndienMeist geht es aber gerade für die Braut und ihre Familie schon einige Tage vor der eigentlichen Zeremonie los. Alle Frauen der Familien treffen sich zum Beispiel bei der Mehndi-Feier, bei der die Braut ihre aufwendigen Henna-Tattoos erhält. Diese Verzierungen müssen oft stundenlang trocknen und können bis zu zwei Wochen auf der Haut sichtbar bleiben. Die Großfamilien werden in Indien bei der gesamten Hochzeitszeremonie eingebunden.

 

Die persönliche Einladung zur indischen Heirat ist wichtig

So ist es üblich, dass die Geschwister des Paares möglichst alle Gäste persönlich einladen, um ihre Wertschätzung zu zeigen. Früher haben die Familien auch die Verbindungen selbst arrangiert und das Paar selbst hat sich erst bei der Zeremonie gesehen und kennengelernt. Heute gilt diese Tradition aber als veraltet und wird kaum noch praktiziert.

Im Westen werden indische Frauen nahezu immer mit dem roten Punkt auf der Stirn, dem Bindi, gezeigt. Dabei wird es aber nur von verheirateten Frauen getragen und somit ist es auch ein typisches Ritual auf einer indischen Hochzeit, denn hier gibt der Bräutigam seiner Braut ihr erstes Bindi.

In den letzten Jahrzehnten haben sich die Grenzen allerdings gelockert. Auch wenn das Bindi noch ein wichtiger Teil der Hochzeit ist, wird es mittlerweile auch von unverheirateten Frauen getragen.

Das Kleid der Braut

Das Kleid der Braut spielt eine ebenso große Rolle wie in Deutschland. Meist trägt sie traditionell einen Sari, der in rötlichen Tönen gehalten ist. Diese Farbe soll dem Ehepaar Glück bringen. Der Sari ist aus wertvollem Stoff und ist oft reichlich verziert.

Diese gesamte Kleidung soll den Reichtum ihrer Familie darstellen. Dazu gehört auch viel Schmuck, angefangen bei den vielen Armreifen bis zu Ketten und dem typischen Kopfschmuck, der vom Scheitel auf die Stirn reicht.